[ARENA] Lecture Ricardo Basbaum, Thursday, 28th of January 2010, 8 pm

Stefan Römer roemer adbk.mhn.de
Terça-Feira, 19 de Janeiro de 2010 - 16:09:38 WET


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Kunstraum der Leuphana Universitaet Lueneburg

Vortragsreihe »Conceptual Paradise – Artistic Practice in the Age of  
the Social Web» praesentiert


Ricardo Basbaum: The sensorial + the conceptual mix
Donnerstag, 28. Januar 2010, 20.00h im Gebaeude 7, Raum 215, Leuphana  
Universitaet Lueneburg

In seinem Vortrag wird der brasilianische Kuenstler Ricardo Basbaum  
einige Aspekte der zeitgenoessischen Kunst untersuchen, die zu  
erkennen geben, dass von reziproken Konvergenzen zwischen  
sensorischen und  konzeptuellen Feldern auszugehen ist. Das, was  
weithin als postkonzeptuelle Kunst definiert wird, kann nach seiner  
Auffassung nur als eine Kombination oder Mischung dieser beiden  
Felder erfasst werden. Deren interventionistischer Charakter bzw.  
Wert koenne wiederum nur zur Geltung kommen, wenn ihre Verbindung  
sorgfaeltig von innen heraus hergestellt wird.
Ricardo Basbaums Argumentation baut auf der Entwicklung seiner  
kuenstlerischen Position auf, ist jedoch ebenso vor dem Hintergrund  
der brasilianischen und lateinamerikanischen wie auch der  
nordamerikanischen und europaeischen modernen bzw. zeitgenoessischen  
Kunst zu verstehen. Sensorische und konzeptuelle Tendenzen haben  
Basbaum zufolge verschiedene Traditionen in der zeitgenoessischen  
Kunstpraxis hervorgebracht. Sie generieren Felder, die entweder den  
direkten Kontakt zwischen Koerper und Kunstwerk betonen oder aber die  
indirekte, stufenweise Entfaltung der methodologischen Vermittlung,  
indem sie eine Dynamik erzeugen, die nicht geeignet erschien, Stroeme  
zwischen Koerper-Experimentalismus und diskursiven Sprachspielen  
herzustellen. Der Bruch mit einer solchen Form von Schließung, so  
Basbaum, verweise heute auf eine Praxis, die ihre konzeptuellen  
Bedingungen entfaltet, ohne den Koerper in seiner organischen /  
maschinellen Begrenztheit und kontinuierlichen Transformation zu  
uebergehen.

Die Konzentration auf gesellschaftliche und kuenstlerische  
Wechselbeziehungen zieht sich durch Basbaums konzeptuelle Praxis. In  
Form einer sozialen Skulptur wird die Interaktion zwischen Koerpern,  
Objekten und Umwelt zum Kunstwerk. Dabei spielen sowohl die zeitliche  
als auch die raeumliche Dimension eine bedeutende Rolle: Die  
konzeptuellen Arbeiten Basbaums in Form von kommunikativen Prozessen  
und Zirkulationen von Formen und Handlungen setzen zumeist auf  
globaler Ebene an und erstrecken sich ueber Zeitraeume von mehreren  
Jahren.

Ricardo Basbaum ist als Professor fuer Kunsttheorie und  
Kunstgeschichte an der Universidade do Estado do Rio de Janeiro und  
an der Faculdade Santa Marcelina in Sao Paulo taetig. Als Kuenstler  
trat er mit einer Reihe von Einzelausstellungen und Projekten hervor,  
zuletzt mit »Membranosa-entre« (2009) in Sao Paolo. Seine Arbeiten  
waren auf den Biennalen in Porto Alegre und Sao Paulo (Brasilien)  
sowie in  Shanghai zu sehen.  Mit seinem Projekt »Would you like to  
participate in an artistic experience« war er 2007  an der documenta  
12 in Kassel beteiligt. Ricardo Basbaum veroeffentlichte Texte in  
zahlreichen brasilianischen und internationalen Zeitschriften,  
Buechern und Katalogen. Er ist Autor von »G x eu« (1998), »NBP x eu- 
você« (2000) und »Além da pureza visual« (2007). Er trug  zu  
Standardwerken ueber die Konzeptkunst bei, wie insbesondere zu »Art  
after conceptual art« (2006, herausgegeben von Alexander Alberro und  
Sabeth Buchmann). 2004 publizierte er den Band »The next documenta  
should be curated by an artist«. Von 1995 bis 2003 fungierte er als  
Mitherausgeber der brasilianischen Kunstzeitschrift »Item«. Im Jahr  
2008 promovierte er im Bereich der Visuellen Kuenste an der  
Universidade de Sao Paulo.



Die Veranstaltung findet statt im Rahmen von:

Stefan Roemer
Conceptual Paradise - The studio of interest
10.12.2009 - 20.01.2010

Der Kunstraum der Leuphana Universitaet Lueneburg eroeffnete am 10.  
Dezember 2009 die erste oeffentliche Praesentation des Ausstellungs-  
und Wikiprojekts »Conceptual Paradise« des in Berlin lebenden  
Kuenstlers Stefan Roemer. Dieses Projekt ueber die Conceptual art,  
die einen zentralen Forschungsschwerpunkt des Kunstraums darstellt,  
wurde in einer Kooperation zwischen Stefan Roemer, Eva Birkenstock  
(Kunstgeschichte), Kathrin Busch (Philosophie), Martin Warnke  
(Digitale Medien) und Ulf Wuggenig (Soziologie, Kulturtheorie) sowie  
einer Gruppe von Studierenden aus den Bereichen Kunst- und  
Bildwissenschaften, Kulturtheorie und Digitale Medien der Leuphana  
Universitaet Lueneburg erarbeitet.

Konzeptuelle Kunstpraktiken umreißen heute ein weites Feld, das nicht  
auf Text- und Diskursproduktion reduziert werden sollte, sondern  
darueber hinaus durch eine Vielzahl konkurrierender Definitionen und  
kuenstlerischer Ansaetze gezeichnet ist. Die Diskussionen um die  
Conceptual art zu aktualisieren, bedeutet somit ein Terrain  
vielfaeltigster historischer, post-, neokonzeptueller und auch de- 
konzeptueller kuenstlerischer Praktiken zu betreten.

Den Ausgangspunkt fuer das Projekt bildet der gleichnamige Film  
»Conceptual Paradise« (2006) von Stefan Roemer – eine intellektuelle  
Auseinandersetzung mit dem Thema anhand von Gespraechen mit drei  
Generationen von Konzeptkuenstler/innen. In Form einer spezifischen  
filmischen Reflexionsweise eroeffnet der Film (www.conceptual- 
paradise.com) Einblicke in jene Diskurse, die fuer zeitgenoessische  
Praktiken wie kuenstlerische Forschung, immaterielle Arbeit,  
Institutionskritik oder internetbasierte Projekte grundlegend sind.  
Ueber die im Film verwendeten Sequenzen hinaus, wird nun in einem  
ersten Schritt  das umfangreiche Material aus den Gespraechen mit  
rund 50 Kuenstler/innen und Theoretiker/innen in voller Laenge auf  
dem Wiki zur Verfuegung gestellt. Einer breiten Oeffentlichkeit  
werden somit nicht nur das rare Filmmaterial sondern auch die  
Interview-Transkriptionen fuer Recherche und Diskussion zugaenglich  
gemacht.

Mit dieser Plattform fuer Kunstkritik und zukuenftige Online- 
Ausstellungen, sollen neue kuenstlerische Projekte sowie theoretische  
Texte angeregt werden. Das Wiki fungiert  auf diese Weise nicht nur  
als Archiv und kulturelles Gedaechtnis, sondern auch als ein Raum  
fuer Diskussionen ueber kuenstlerische und wissenschaftliche  
Projekte. Dem Auftakt in Form der Ausstellung soll die Herausbildung  
einer im Lauf der Zeit kontinuierlich wachsenden internationalen  
Informations-, Diskussions- und Produktionsplattform ueber  
konzeptuelle Praktiken folgen, die sich von der Konzentration der  
Geschichtsschreibung auf den nordwestlichen Teil der Welt loest.  
Entstanden in einer vom Neoliberalismus gepraegten Epoche, wird mit  
dem Wiki eine kritische Reflexion der Arbeitsbedingungen in jenem  
kuenstlerischen Feld angestrebt, in dem die Initiatoren selbst taetig  
sind.

In unmittelbarem Anschluss an eine Reihe von Projektseminaren, die  
Stefan Roemer seit 2007 im Kontext des Kunstraum der Leuphana  
Universitaet Lueneburg gehalten hat, praesentiert die Ausstellung den  
aktuellen Stand des Wiki »Conceptual Paradise«, der in enger  
Zusammenarbeit mit den am Projekt beteiligten Studierenden entwickelt  
wurde. Fuer diese erste oeffentliche Praesentation konzipierte Stefan  
Roemer eine spezifische Installation, die um das Thema des  
»Kuenstlerstudios« kreist. Seit der »no-studio-Idee« der fruehen  
konzeptuellen Kunst wurde das kuenstlerische Studio zum Gegenstand  
unterschiedlicher Diskussionen. Waehrend kuenstlerische Forschung und  
der mit dem Internet verbundene Computer einen zunehmend wichtigeren  
Stellenwert in der kuenstlerischen Produktion einnehmen, geriert sich  
hier der Ausstellungsraum wie ein bedeutungsgenerierendes Display.  
Auf vier großformatigen Bannern wirft Stefan Roemer die Frage auf,  
wie das »Studio« heute funktioniert; Texte und Diagramme erscheinen  
auf dem Seerosenmotiv, das nun ikonisch fuer den Film »Conceptual  
Paradise« steht. Grundsaetzlich geht es Stefan Roemer um eine  
dekonstruktive Lektuere der heute als klassisch geltenden Definition  
von Konzeptkunst, die auf die Behauptung hinaus laeuft, dass eine  
visuelle Formulierung zweitrangig sei. In diesem Zusammenhang spielt  
die Differenzierung zwischen den Begriffen »konzeptionell« und  
»konzeptuell« eine wichtige Rolle.

Die Ausstellungseroeffnung ist zugleich der Auftakt fuer die  
Vortragsreihe »Conceptual Paradise: Artistic Practice in the Age of  
the Social Web«. Nach Inke Arns (10. Dezember 2009) sind Sabeth  
Buchmann (17. Dezember 2009), Ute Meta Bauer (14. Januar 2010) und  
Ricardo Basbaum (28. Januar 2010) im Kunstraum zu Gast. Die Reihe  
wird im Sommersemester 2010 fortgesetzt.

Conceptual Paradise verfolgt nicht zuletzt das Ziel, zusammen mit dem  
Wiki und seiner Praesentation weitere Reflexionen ueber die  
erkenntnistheoretischen Grundlagen der kuenstlerischen Produktion  
anzustoßen, wobei dafuer unterschiedliche Praxisformen vorgesehen  
sind, wie z.B. Online-Ausstellungen, Forschungsgruppen, Konferenzen  
und alternative Formen des Diskurses.


Stefan Roemer
Der Kuenstler Stefan Roemer betreibt eine diskursive Praxis der  
Intervention im zeitgenoessischen Kunstfeld. Zur Zeit der so  
genannten Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten 1989 waren  
die Straßen in diesem Land von rechtsradikalen Ueberfaellen auf  
MigrantInnen beherrscht. Eingeladen zu einer Galerieausstellung in  
Koeln (1992), reagierte Stefan Roemer auf diese Situation, indem er  
das aktivistische Projekt »FrischmacherInnen« initierte, eine  
interdisziplinaere Gruppe aus Aktivist/innen, Kuenstler/innen,  
Journalist/innen sowie Kulturwissenschaftler/innen. Die Gruppe trat  
nur durch oeffentliche Aktivitaeten in Erscheinung, die mit einem  
virtuellen Logo beworben wurden. Waehrend der 1990er Jahre stellte  
diese Gruppe die Basis fuer Stefan Roemers mehrmediale Interventionen  
in die Stadtentwicklung und den Populismus dar. Zudem errang die  
anonyme Gruppe mit Film- und Vortragsreihen, Demonstrationen und  
Performances große Aufmerksamkeit in der Koelner Kunstszene.

Als Konsequenz aus diesen Erfahrungen entwickelte Stefan Roemer den  
Begriff »Ambient« fuer die neue kapitalisierte und privatisierte  
»Oeffentlichkeit« und beabsichtigte so, das Konzept des »White Cube«  
zu erweitern, der seit der Moderne als der ideale Praesentationsort  
fuer Kunst galt. Mit diesen Begriffen, die er in seinen Schriften  
entwickelt, verfolgt Stefan Roemer eine kuenstlerische  
epistemologische Praxis.

Zudem unterzog Stefan Roemer die Begriffe »Authentizitaet« und  
»Original« einer Kritik hinsichtlich ihrer symbolischen Macht und  
ihren ideologischen Implikationen fuer die institutionelle  
Konstruktion des Kuenstlers und des Kunstwerks. Sein Buch   
»Kuenstlerische Strategien des Fake – Kritik von Original und  
Faelschung« (2001) bringt diese Dekonstruktion der  
kunstinstitutionellen Grundlage des Originals auf den Punkt.

Mit seiner Neuinterpretation von Konzeptualismen – wie sein Essay- 
Film »Conceptual Paradise« und das dazugehoerige Wiki-Projekt –  
versucht Roemer nicht nur, die vorherrschende Rezeption der  
Konzeptkunst als eine kuenstlerische Produktion zu hinterfragen, die  
visuelle Strategien unterdrueckt, sondern vor allem ein anderes  
Modell der Beziehungen von Wort/Bild und Praxis/Theorie zu  
entwickeln; zudem versucht Roemer, eine dekonstruktive kuenstlerische  
»Theorie als Praxis und Praxis als Theorie« zu begruenden. Er  
betrachtet das Internet in diesem Sinn als eine erweiterte Form der  
Ausstellung. Stefan Roemers Interesse richtet sich mit diesem Wiki- 
Projekt darauf, eine Alternative fuer die kuenstlerische  
Praesentation zu entwickeln, die sich nicht auf den physischen Raum  
beschraenkt.



Kunstraum der Leuphana Universitaet Lueneburg
Beatrice von Bismarck, Diethelm Stoller, Ulf Wuggenig
Scharnhorststr. 1
D-21335 Lueneburg
fon +49-4131-677-1210
kunstraum  uni.leuphana.de
http://kunstraum.uni-lueneburg.de


Oeffnungszeiten
Donnerstag 16 - 19h
Freitag, Samstag 14 - 18h
und nach Vereinbarung




  ENGLISH VERSION

Lecture series »Conceptual Paradise – Artistic Practice in the Age of  
the Social Web» presents


Ricardo Basbaum: The sensorial + conceptual mix
Thursday, 28th of January, 8pm in building 7, room 215, Leuphana  
University of Lueneburg

In his presentation Ricardo Basbaum will consider some aspects of the  
reciprocal convergence of the sensorial and conceptual fields in the  
current state of contemporary art: what is largely defined as  
postconceptual art to his opinion can only be conceived as a  
combination or mix of both fields, although its interventional aspect  
and value only arise if their interconnection is carefully  
constructed from within.

The discussion will be structured around the development of Basbaum’s  
own art proposals, having as background artists and events of modern  
and contemporary Brazilian and Latin American art, as well as North  
American and European. According to Basbaum, the sensorial and  
conceptual trends have bred different traditions within contemporary  
art practice, generating fields that emphasize either the direct  
contact between the body and artwork or the indirect unfolding of  
layers of methodological mediation – setting up a dynamics that  
seemed incapable of flowing in-between bodily experimentalism and  
discoursive language games. Breaking such a closure points today for  
a practice that reveals its conceptual condition without avoiding the  
body in its organic/machinic limits and continual transformation –  
displaying an economy of direct and indirect experience, taken  
simultaneously. In his conceptual practice, Basbaum focuses on social  
and artistic interrelations. In form of a social sculpture the  
interaction between bodies, objects and environment itself becomes  
the art work. In this process the temporal and the spatial dimension  
play an important role. Basbaum’s conceptual works in form of  
communicative processes and circulation of forms and actions most of  
the time happen at a global level and often continue over many years.

Ricardo Basbaum works as professor for art theory and art history at  
the Universidade do Estado do Rio de Janeiro and at the Faculdade  
Santa Marcelina in Sao Paulo. He already presented several solo shows  
and projects, recently »Membranosa-entre« (2009) in Sao Paulo. His  
works were exhibited at the Bienal in Porto Alegre, Sao Paulo  
(Brasil) and in Shanghai as well as in several exhibitions in London,  
Germany and Brasil. His project »Would you like to participate in an  
artistic experience« was presented at the documenta 12 in Kassel in  
2007. Ricardo Basbaum has published texts and projects in several  
Brazilian and international magazines, books and catalogues. He is  
the author of von »G x eu« (1998), »NBP x eu-você« (2000), »Além da  
pureza visual« (2007) and contributed to »Art after conceptual  
art« (2006, edited by Alexander Alberro and Sabeth Buchmann). In 2004  
he published his book »The next documenta should be curated by an  
artist«. From 1995 until 2003 he was co-editor of the brasilian art  
magazine »Item«. In 2008 he finished his doctor’s degree in Visual  
Arts at the Universidade de Sao Paulo.


The lecture is part of the project:

Stefan Roemer
Conceptual Paradise  - The studio of interest
10 Dec. 2009 - 20 Jan. 2010

On December 10th, 2009, the Kunstraum of the Leuphana University  
Lueneburg opened the first public presentation of the exhibition,  
research and Wiki project »Conceptual Paradise« by Berlin-based  
artist Stefan Roemer. This project on Conceptual art is a  
collaboration between Eva Birkenstock (art history), Kathrin Busch  
(philosophy), Martin Warnke (digital media), and Ulf Wuggenig  
(cultural analysis), as well as a group of students in the programs  
of art theory, digital media and culture studies of the Leuphana  
University Lueneburg. As a broad field Conceptual art is not only  
characterized to a great extent by textual production, discourse and  
exchange. It is furthermore characterized by manifold definitions and  
a plurality of artistic approaches. Reopening the discussion on  
Conceptual art therefore implies entering a sphere of diverse  
historical-, neo-, post- or de-conceptual artistic practices.

The starting point of the project was Stefan Roemer’s eponymous film  
»Conceptual Paradise« (2006). In this intellectual investigation of  
the field three generations of Conceptual artists were included. In  
the form of a specific cinematic mode of reflection, the film  
(www.conceptual-paradise.com) gives insights into the discourses  
fundamental to contemporary artistic practices such as research,  
immaterial production, institutional critique, and Internet-based  
projects. Beyond the sequences used in the film, in a first step the  
Wiki provides the comprehensive material gathered during  
conversations with about 50 artists and theorists in full length. Not  
only the rare film footage but also the transcriptions of all the  
interviews are made accessible to the general public for research and  
discussion. As a platform for reviews and online exhibitions, the  
Wiki seeks to inspire further artistic projects and theoretical  
writings. Hence it is meant to serve as archive, cultural memory and  
venue for current discussions on artistic as well as scholarly  
projects. This start-off of a work in progress is intended to lead,  
step by step, to an international information and production platform  
for conceptual practices which are no longer limited to the north- 
western part of the world alone. Appearing in a neo-liberal era this  
Wiki is furthermore meant to reflect and criticize the conditions of  
labour in the artistic field in which the initiators themselves are  
working.

Closely linked to a series of project seminars that Stefan Roemer has  
been holding at the Kunstraum of the Leuphana University Lueneburg  
since 2007, the exhibition presents the current state of the Wiki  
»Conceptual Paradise« which was developed in close cooperation with  
the students. For this first public presentation, Stefan Roemer  
developed a specific installation on the issue of the studio. The  
artistic studio has undergone several critical discussions since  
Conceptual art’s notion of »no-studio«. Simultaneously, with the  
practice of research and the computer connected to the Internet  
taking on an important role in production, the exhibition space  
itself is now treated as an informative display. On four large-format  
banners with texts and diagrams, Stefan Roemer addresses questions  
related to how the studio functions under these conditions; these  
texts appear printed on the theme of water lily, which became iconic  
for Conceptual Paradise. In general, Stefan Roemer aims to (de) 
construct the now classical definition of Conceptual art, namely,  
that visual formulations are secondary. With this in mind, it is  
worthwhile to reconsider the problematic levelling of the difference  
between »conception« and »conceptual«.

The opening of the presentation is accompanied by the launch of the  
lecture series »Conceptual Paradise: Artistic Practice in the Age of  
the Social Web« with Inke Arns (10 Dec. 2009), Sabeth Buchmann (17  
Dec. 2009), Ute Meta Bauer (14 Jan. 2010), Ricardo Basbaum (28 Jan.  
2010), which will be continued in the summer term of 2010.

Together with the Wiki and its presentation, the intention is to  
encourage further reflections on the epistemological foundations of  
artistic production in a cultural context by relying on various forms  
of practice such as online exhibitions, study groups, conferences,  
and new forms of discourse.


Stefan Roemer
The artist Stefan Roemer follows a discursive practice of  
intervention in the field of contemporary art. In the historical  
phase of the so called reunion of the two Germanies in 1989 the  
streets in this country were dominated by right-wing raids against  
migrants. Invited for a gallery exhibition in Cologne (1992) Stefan  
Roemer reacted to this situation by initiating the activist project  
»FrischmacherInnen« (freshmakers), in founding a transdisciplinary  
group of participants from different cultural fields (activists,  
artist, journalists, cultural scientists etc.). The group appeared  
only via public activities which were promoted by a virtual logo.  
Throughout the 1990s this group was the basis for Stefan Roemer’s  
artistic intervention into urbanism and populism with different  
media. Furthermore this group became a relevant though anonymous  
cultural structure intervening into the Cologne art scene with film-  
and lecture series, street demonstrations and performances.
Drawing the consequences from this experience, he developed the term  
»Ambient« for the newly capitalized and privatized »public sphere«  
aiming to expand the concept of the »white cube« as the ideal space  
for presenting art. Promoting these ideas he considers writing as an  
artistic epistemological practice.

Besides, Stefan Roemer reflected the notion of »authenticity« as well  
as the concept of the »original«, their symbolic power and  
ideological implications for the institutional construction of the  
figure of the artist and the artwork. Thus in his theory book  
»Artistic Strategies of the Fake – A Critique of Original and  
Forgery« (2001) he formulated a deconstruction of the art  
institutional basis of the original.

With his re-reading of conceptualisms – like in his essayfilm  
»Conceptual Paradise« and the correspondent wiki-project – Roemer not  
only attempts to question the predominant reception of Conceptual art  
as an artistic production which surpressed visual strategies, but in  
conceiving a different model of relations of word/image- and practice/ 
theory in art; Roemer as well tries to establish a deconstructive  
artistic »theory as practice and practice as theory«. In this sense,  
he considers the internet as an extended form of exhibition. Stefan  
Roemers interest on this wiki-project is to develop an alternative  
for artistic presentation which is not limited to the physical space.



Kunstraum of Leuphana University Lueneburg
Beatrice von Bismarck, Diethelm Stoller, Ulf Wuggenig
Scharnhorststr. 1
D-21335 Lueneburg
phone +49-4131-677-1210
kunstraum  uni.leuphana.de
http://kunstraum.uni-lueneburg.de

opening hours
Thursday  4 - 7 p.m.
Friday, Saturday 2 - 6 p.m.
and by appointment



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